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BSG, Urteil vom 03.12.2015 - 4 AS 44/15
Anspruch auf Grundsicherung für Arbeitsuchende; Rechtmäßigkeit des Leistungsausschlusses materiell nicht freizügigkeitsberechtigter Unionsbürger bei Aufenthalt zur Arbeitsuche; Anspruch auf Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem Recht der Sozialhilfe
1. Ein materiell nicht freizügigkeitsberechtigter Unionsbürger ist in entsprechender Anwendung des Leistungsausschlusses für Arbeitsuchende von Leistungen des SGB II ausgeschlossen.
2. Materiell nicht freizügigkeitsberechtigte Unionsbürger können im Einzelfall Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem Recht der Sozialhilfe als Ermessensleistung beanspruchen; das Ermessen des Sozialhilfeträgers ist im Regelfall bei einem verfestigten Aufenthalt nach mindestens sechs Monaten auf Null reduziert.
Fundstellen: AUR 2016, 258, BSGE 120, 149, NJW 2016, 1464, NJW 2016, 8, NZS 2016, 513, ZAR 2016, 193, ZAR 2016, 2
Normenkette:
Richtlinie 2004/38/EG Art. 14
,
Richtlinie 2004/38/EG Art. 24
,
Richtlinie 2004/38/EG Art. 7
,
FreizügG/EU (2004) § 11
,
FreizügG/EU (2004) § 2 Abs. 2 Nr. 1 und Nr. 1a
,
FreizügG/EU (2004) § 4
,
FreizügG/EU (2004) § 5
,
GG Art. 1 Abs. 1
,
GG Art. 20 Abs. 1
,
SGB XII § 21 S. 1
,
SGB XII § 23 Abs. 1 S. 3
,
SGB XII § 23 Abs. 3 S. 1
,
SGB II § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 2
Vorinstanzen: LSG Nordrhein-Westfalen 10.10.2013 L 19 AS 129/13 , SG Gelsenkirchen 20.11.2012 S 31 AS 47/11
Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen vom 10. Oktober 2013 insoweit aufgehoben, als er zur Bewilligung von Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II für den Zeitraum vom 11. Oktober 2010 bis 7. November 2011 verurteilt worden ist.
Insoweit wird die Berufung der Kläger gegen das Urteil des Sozialgerichts Gelsenkirchen vom 20. November 2012 zurückgewiesen.
Die Beigeladene wird verurteilt, den Klägern Hilfe zum Lebensunterhalt für den Zeitraum vom 11. Oktober 2010 bis 7. November 2011 in gesetzlicher Höhe zu gewähren.
Die Beigeladene hat den Klägern die außergerichtlichen Kosten des Rechtsstreits zu erstatten. Ansonsten haben die Beteiligten einander keine Kosten zu erstatten.

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