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LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 21.05.2021 - 4 KR 1203/19
1. Die durch Art. 1 Nr. 6, Art. 13 Abs. 1 des GKV-Versichertenentlastungsgesetzes vom 11. Dezember 2018 (BGBl. I S. 2387, 2393) am 15. Dezember 2018 in Kraft getretene Vorschrift des § 240 Abs. 1 Satz 4 SGB V, wonach die Krankenkasse die Beiträge des freiwilligen Mitglieds für Zeiträume neu festzusetzen hat, für die ihr hinreichende Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die beitragspflichtigen Einnahmen des Mitglieds die jeweils anzuwendende Mindestbeitragsbemessungsgrundlage nicht überschreiten, entfaltet Rückwirkung und ist in einem laufenden Verfahren nach § 44 SGB X zu beachten.
2. § 6 Abs. 5 Satz 2 der Beitragsverfahrensgrundsätze Selbstzahler (in der im Jahr 2016 geltenden Normfassung) ist mit der Neureglung des § 240 Abs. 1 Satz 4 SGB V nicht vereinbar.
3. Zu hinreichenden Anhaltspunkten im Sinne von § 240 Abs. 1 Satz 4 SGB V bei Einkommenslosigkeit und anschließendem Bezug von SGB II-Leistungen.
Normenkette:
SGB V § 240 Abs. 1 S. 4
,
SGB V § 188 Abs. 4 S. 1
Vorinstanzen: SG Mannheim 07.02.2019 S 4 KR 2225/18
Tenor
Auf die Berufung des Klägers wird der Gerichtsbescheid des Sozialgerichts Mannheim vom 7. Februar 2019 abgeändert und die Beklagte unter Aufhebung des Bescheids vom 6. März 2018 in der Gestalt des Widerspruchsbescheids vom 10. Juli 2018 verurteilt, den Bescheid vom 15. Januar 2016 in der Gestalt des Widerspruchsbescheids vom 9. März 2016 zurückzunehmen, soweit darin Beiträge zur freiwilligen Krankenversicherung für den Zeitraum vom 1. Januar 2016 bis 31. Oktober 2016 auf der Grundlage der Beitragsbemessungsgrenze festgesetzt worden sind, und diese Beiträge auf der Mindestbeitragsbemessungsgrundlage neu festzusetzen. Im Übrigen wird die Berufung des Klägers zurückgewiesen.
Die Beklagte hat ein Drittel der außergerichtlichen Kosten des Klägers in beiden Rechtszügen zu erstatten.

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