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LSG Hessen, Urteil vom 15.09.2021 - 6 AS 316/17
Grundsicherung für Arbeitsuchende
1. Österreichische Staatsangehörige können sich gegenüber dem Leistungsausschluss aus § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II auf den Gleichbehandlungsgrundsatz aus Art. 2 Abs. 1 DÖFA berufen.
2. Begehrt eine Klägerin die endgültige Festsetzung von Leistungen (nur) in der Höhe, in der sie vorläufig bereits Leistungen erhalten hat, ist eine kombinierte Anfechtungs- und Verpflichtungsklage statthaft; in diesem Rahmen ist die Entscheidung durch Grundurteil zulässig.
Normenkette:
§ 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II
,
§ 54 Abs. 1, Abs. 4 SGG
,
§ 130 SGG
,
Art. 1 Nr. 4
,
Art. 2 Abs. 1 Deutsch-Österreichisches Fürsorgeabkommen
,
Nr. 883/2004 Art. 3 Abs. 3 VO (EG)
,
Nr. 883/2004 Art. 3 Abs. 5 VO (EG)
,
Nr. 883/2004 Art. 4 VO (EG)
,
Nr. 883/2004 Art. 8 Abs. 1 VO (EG)
,
Nr. 883/2004 Art. 70 VO (EG)
Vorinstanzen: SG Kassel 24.05.2017 S 7 AS 7/15
Tenor
I. Die Berufung des Beklagten gegen das Urteil des Sozialgerichts Kassel vom 24. Mai 2017 wird, soweit dieses nicht durch die teilweise Klagerücknahme wirkungslos geworden ist, zurückgewiesen, wobei der Tenor klarstellend wie folgt gefasst wird: Der Beklagte wird
1. unter teilweiser Aufhebung seines Bescheides vom 28. August 2014 in Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 8. Dezember 2014 verurteilt, der Klägerin laufende Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende für die Zeit vom 1. Juli 2014 bis 21. Juli 2014 in gesetzlicher Höhe zu gewähren, und verpflichtet, zu ihren Gunsten laufende Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende für die Zeit vom 22. Juli bis zum 30. September 2014 in gesetzlicher Höhe endgültig festzusetzen;
2. unter Aufhebung seines Ablehnungsbescheides vom 21. November 2014 und Abänderung seines Änderungsbescheides vom gleichen Tage in Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 8. Dezember 2014 verpflichtet, zu Gunsten der Klägerin laufende Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende für die Zeit vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember 2014 in gesetzlicher Höhe endgültig festzusetzen.
II. Der Beklagte hat der Klägerin zwei Drittel der zur Rechtsverfolgung notwendigen Kosten zu erstatten.
III. Die Revision wird nicht zugelassen.

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