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LSG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 14.09.2021 - 2 AS 500/21
Grundsicherung für Arbeitsuchende - Einkommensberücksichtigung - nicht zur Sicherung des Lebensunterhalts eines zur Bedarfsgemeinschaft gehörenden Kindes benötigtes Kindergeld - Kindergeld für ein nicht im Haushalt des Hilfebedürftigen lebendes Kind - Kindergeldnachzahlung - einmalige Einnahme - Aufteilung auf sechs Monate
1. Der Teil des Kindergeldes, welcher nicht zur Deckung der nach dem SGB II zu ermittelnden Bedarfe der Kinder benötigt wird, bleibt Einkommen des Kindergeldberechtigten. Hierin liegt keine Unterhaltsgewährung der Kinder an die Eltern, weil es sich bei der im SGB II geltenden Anrechnung des Kindergeldes auf Bedarfe der Kinder nur um eine Zuordnungsregelung handelt. Das Kindergeld wäre ohne die Zuordnungsregelung Einkommen des Kindergeldberechtigten.
2. Das Kindergeld, das der Kindergeldberechtigte für ein außerhalb des Haushalts lebendes Kind erhält und nicht als Unterhalt an das Kind weiterleitet, bleibt sein Einkommen.
3. Kindergeldzahlungen, die für zurückliegende Monate erbracht werden, sind als Nachzahlungen einmalige Einnahmen. Sie sind auf sechs Monate verteilt zu berücksichtigen, sofern der Bedarf des Kindergeldberechtigten im Zuflussmonat bzw - sofern § 11 Abs 3 S 3 SGB II einschlägig sein sollte - im Anrechnungsmonat durch die Berücksichtigung der vollen Nachzahlung entfallen würde.
Normenkette:
§ 11 Abs 1 S 1 SGB II
,
§ 11 Abs 1 S 4 SGB II
,
§ 11 Abs 1 S 5 SGB II
,
§ 11 Abs 3 S 1 SGB II
,
§ 11 Abs 3 S 2 SGB II
,
§ 11 Abs 3 S 3 SGB II
,
§ 11 Abs 3 S 4 SGB II
,
§ 1 Nr 8 AlgIIV 2008
Vorinstanzen: SG Halle 17.07.2021 S 6 AS 855/21 ER
Tenor
Die Beschwerde wird zurückgewiesen.
Kosten sind nicht zu erstatten.
Die Anträge auf Prozesskostenhilfe und Beiordnung eines Rechtsanwalts werden abgelehnt.

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