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LSG Hessen, Urteil vom 12.06.2017 - 9 U 168/16
Waisenrente; zivilrechtlicher Unterhaltsanspruch; Schulausbildung; Berufsausbildung; gesetzlicher Richter; Gerichtsbescheid
1. Ein Waisenrentenanspruch nach § 67 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2a SGB VII setzt keinen (fiktiven) zivilrechtlichen Unterhaltsanspruch gegen den verstorbenen Versicherten voraus und ist damit auch für die Zeit einer Schulausbildung zu bewilligen, wenn zuvor eine Berufsausbildung absolviert wurde.
2. Die Frage, ob ein Waisenrentenanspruch nach § 67 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2a SGB VII einen (fiktiven) zivilrechtlichen Unterhaltsanspruch voraussetzt, ist - zumindest bislang - keine Sache ohne besondere rechtliche Schwierigkeit im Sinne des § 105 Abs. 1 Satz 1 SGG, sodass hierüber nicht durch Gerichtsbescheid entschieden werden darf. Ein solcher Verfahrensfehler führt aber nicht zur Aufhebung des Gerichtsbescheides, sondern wird durch die Sachentscheidung des Landessozialgerichts geheilt.
Normenkette:
GG Art. 101 Abs. 1 S. 2
,
Hessische Verfassung Art. 20 Abs. 1
,
SGG § 12 Abs. 1 S. 2
,
SGG § 105 Abs. 1
,
SGG § 159 Abs. 1 Nr. 2
,
SGG § 160 Abs. 2 Nr. 1
, , , , ,
ZPO § 547 Nr. 1
, , ,
RVO § 595
,
RVO § 1267
Vorinstanzen: SG Marburg 18.07.2016 S 3 U 68/14
Tenor
I.
Die Berufung der Beklagten gegen den Gerichtsbescheid des Sozialgerichts Marburg vom 18. Juli 2016 wird zurückgewiesen.
II.
Die Beklagte hat der Klägerin die außergerichtlichen Kosten auch für das Berufungsverfahren zu erstatten.
III.
Die Revision wird zugelassen.

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