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LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 10.10.2014 - 4 P 4961/13
Anspruch auf Leistungen der sozialen Pflegeversicherung; Pflegegeld nach Pflegestufe II; Partieller Bestandsschutz nach Art. 45 PflegeVG
Zur Herabsetzung der Pflegestufe eines Versicherten, dem Leistungen der Pflegestufe II aufgrund von Art. 45 PflegeVG bewilligt waren.
1. Zur Herabsetzung der Pflegestufe eines Versicherten, dem Leistungen der Pflegestufe II aufgrund von Art. 45 PflegeVG bewilligt waren.
2. Mit der Regelung des Art. 45 PflegeVG wurde vom Gesetzgeber in Kauf genommen, dass Versicherte in Einzelfällen zwar die gesetzlichen Voraussetzungen für die Pflegestufe II nicht erfüllen, aber dennoch die entsprechende Leistungen erhalten. Eine Herabstufung dieser Pflegebedürftigen wegen von Anfang an zu günstiger Einstufung kommt allerdings schon aus Rechtsgründen (partieller Bestandsschutz) nicht in Betracht. Der partielle Bestandsschutz macht § 48 SGB X nicht unanwendbar, er bewirkt aber, dass Versicherte, die nach Art. 45 PflegeVG pauschal der Pflegestufe II zugeordnet worden sind, nur dann nach § 48 SGB X in die Pflegestufe I herabgestuft werden können, wenn sich der Pflegebedarf nach dem 31. März 1995 aufgrund tatsächlicher Umstände wie z.B. einer gesundheitlichen Besserung, durch Ausstattung mit Hilfsmitteln oder durch Maßnahmen zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes in solchem Maße verringert hat, dass nur noch ein Pflegebedarf in den sachlichen und zeitlichen Grenzen des § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 und Abs. 3 Nr. 1 SGB XI (Pflegestufe I) vorhanden ist. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]
Normenkette:
PflegeVG Art. 45
,
SGB X § 48
,
SGB XI § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 1
,
SGB XI § 15 Abs. 3 Nr. 1
Vorinstanzen: SG Stuttgart 14.10.2013 S 19 P 922/11
Tenor
Auf die Berufung des Klägers werden das Urteil des Sozialgerichts Stuttgart vom 14. Oktober 2013 und der Bescheid der Beklagten vom 11. Mai 2010 in der Fassung des Bescheids vom 25. Oktober 2010 in der Gestalt des Widerspruchsbescheids vom 17. Januar 2011 aufgehoben.
Die Beklagte hat dem Kläger die außergerichtlichen Kosten in beiden Rechtszügen zu erstatten.

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