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LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 16.03.2022 - 2 SF 2522/21
Angemessenheit der Verfahrensdauer der Kostenfestsetzung im sozialgerichtlichen Verfahren Zulässigkeit der Einräumung einer Vorbereitungs- und Bedenkzeit von drei Monaten
Da sich ein Kostenfestsetzungsverfahren dadurch auszeichnet, dass in diesem nicht der Richter, sondern der Urkundsbeamte des Gerichts entscheidet (§ 197 Abs. 1 Satz 1 SGG), gerichtliche Ermittlungen im Sinne einer Sachaufklärung nicht durchzuführen sind und zur Berücksichtigung der geltend gemachten Kosten bereits deren Glaubhaftmachung genügt (§ 197 Abs. 1 Satz 2 SGG i.V.m. § 104 Abs. 2 Satz 1 ZPO), ist es angemessen, bei Kostenfestsetzungsverfahren nach § 197 Abs. 1 SGG in Anlehnung an die Untätigkeitsklagefrist des § 88 Abs. 2 SGG in der Regel eine Vorbereitungs- und Bedenkzeit von drei Monaten einzuräumen.
Normenkette:
SGG § 88 Abs. 2
,
SGG § 193 Abs. 1 S. 3
,
SGG § 193 Abs. 2
,
SGG § 193 Abs. 3
,
SGG § 197 Abs. 1 S. 1-2
,
SGG § 202 S. 2
,
GVG § 198 Abs. 1 S. 1 und S. 3-4
,
GVG § 198 Abs. 5 S. 1-2
,
GVG § 198 Abs. 6 Nr. 1-2
,
ZPO § 104 Abs. 2 S. 1
Vorinstanzen: SG Karlsruhe 01.03.2021 S 2 AL 2876/15
Tenor
Die unangemessene Dauer des beim Sozialgericht Karlsruhe unter dem Aktenzeichen S 2 AL 2876/15 geführten Kostenfestsetzungsverfahrens wird festgestellt.
Im Übrigen wird die Klage abgewiesen.
Die Klägerin hat die Kosten des Verfahrens zu drei Viertel und der Beklagte zu einem Viertel zu tragen.
Der Streitwert wird auf 2.395,52 € festgesetzt.

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