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LSG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 07.03.2022 - 4 AS 40/22
Einstweiliger Rechtsschutz - Grundsicherung für Arbeitsuchende - vereinfachtes Verfahren aus Anlass der COVID-19-Pandemie - Unterkunft und Heizung - befristete Aussetzung der Angemessenheitsprüfung - nicht pandemiebedingter Umzug
§ 67 Abs 3 SGB II findet auch bei nicht pandemiebedingten Umzügen Anwendung, sodass für die ersten sechs Monate die tatsächlichen Unterkunftskosten zu übernehmen sind. Der Wortlaut der Vorschrift und die Gesetzgebungsgeschichte rechtfertigen keine restriktive Begrenzung des Anwendungsbereichs auf bereits bewohnten Wohnraum.
Normenkette:
§ 86b Abs 2 S 2 SGG
,
§ 67 Abs 3 S 1 SGB II
,
§ 22 Abs 1 S 1 SGB II
,
§ 22 Abs 1 S 2 SGB II
Vorinstanzen: SG Dessau-Roßlau 21.01.2022 S 30 AS 648/21 ER
Tenor
Der Beschluss des Sozialgerichts Dessau-Roßlau vom 21. Januar 2022 wird abgeändert.
Der Antragsgegner wird im Wege der einstweiligen Anordnung verpflichtet, den Antragstellern für die Zeit vom 14. Dezember 2021 bis zur endgültigen Entscheidung in der Hauptsache, längstens bis zum 30. April 2022 vorläufig (höhere) Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II unter Berücksichtigung der tatsächlichen Kosten der Unterkunft und Heizung zu gewähren.
Der Antragsgegner trägt die notwendigen außergerichtlichen Kosten der Antragsteller für beide Rechtszüge.

Entscheidungstext anzeigen: