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LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 26.06.2014 - 9 AL 130/13
Anspruch auf Arbeitslosengeld; Verfügbarkeit eines Schülers bzw. Studenten
1. § 120 Abs. 2 SGB III a.F. stellt eine Vermutung dahingehend auf, dass ein Schüler für die Dauer seiner Ausbildung der Arbeitsvermittlung nicht zur Verfügung steht. Diese Vermutung kann der Schüler jedoch widerlegen. Er trägt in dieser Hinsicht die Darlegungs- und Beweislast.
2. Ein nachgeholter Vortrag zur Widerlegung der bis dahin zwingend anzunehmenden Unverfügbarkeit kann die Vermutung nicht rückwirkend widerlegen, sondern ihre Folgen allenfalls für die Zukunft beseitigen.
3. Im Rahmen des § 120 Abs. 2 SGB III a.F. ist die sog. 20-Stunden-Grenze zu beachten. Eine Tätigkeit, die lediglich 15 Wochenstunden umfasst, tritt danach hinter die Ausbildung als Nebensache zurück und unterliegt dem Werkstudentenprivileg.
Normenkette:
SGB III i.d.F.v. 20.04.2007 § 117 Abs. 1 Nr. 1
,
SGB III i.d.F.v. 21.12.2008 § 120 Abs. 2 S. 1-2
,
SGB III i.d.F.v. 23.12.2003 § 118 Abs. 1 Nr. 1
,
SGB III i.d.F.v. 23.12.2003 § 119 Abs. 5 Nr. 1
,
SGB III § 120 Abs. 2 S. 1
,
SGB III § 120 Abs. 2 S. 2
,
SGB III § 138 Abs. 1 Nr. 3
,
SGB III § 139 Abs. 2
,
SGB III § 25 Abs. 1 S. 1
,
SGB III § 27 Abs. 4 S. 1
,
SGB X § 20
,
SGB X § 44 Abs. 1 S. 1
Vorinstanzen: SG Gelsenkirchen 14.03.2013 S 4 AL 93/11
Tenor
Auf die Berufung der Beklagten wird das Urteil des Sozialgerichts Gelsenkirchen vom 14.03.2013 abgeändert und die Klage abgewiesen. Außergerichtliche Kosten sind in beiden Rechtszügen nicht zu erstatten. Die Revision wird nicht zugelassen.

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