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LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 10.08.2020 - 4 BA 2513/19
1. Eine Pflegefachkraft, die in einer Wohneinhiet für an Demenz erkrante Bewohner im Schichtdienst arbeitet, ist aufgrund bestehender Weisungsabhängigkeit und Eingliederung in die Arbeitsorganisation abhängig beschäftigt.
2. Für eine nur ausnahmsweise in Betracht kommende selbstständige Tätigkeit im sozialversicherungsrechtlichen Sinne müssen gewichtige Indizien bestehen (BSG, Urteil vom 7. Juni 2019 - B 12 R 6/18 R - juris, Rn. 26 zur stationären Pflegeeinrichtung). Da die Anforderungen an einen ambulanten Leistungserbringer nach § 71 Abs. 1 SGB XI aber mit denen nach § 71 Abs. 2 Nr. 1 SGB XI für eine stationäre Pflegeeinrichtung übereinstimmen, muss dieses Regel-Ausnahmeverhältnis unabhängig von der Form der Leistungserbringer (ambulant/stationär) gelten.
Normenkette:
SGB 4 § 7 Abs. 1
,
SGB 4 § 7a Abs. 1 S. 1
,
SGB 4 § 8 Abs. 1
,
SGB 6 § 1 S. 1 Nr. 1
,
SGB 5 § 5 Abs. 1 S. 1
,
SGB 11 § 20 Abs. 1 S. 2 Nr. 1
,
SGB 3 § 25 Abs. 1 S. 1
Vorinstanzen: SG Reutlingen 20.03.2017 S 3 R 1898/14
Tenor
Auf die Berufung der Beklagten wird das Urteil des Sozialgerichts Reutlingen vom 20. März 2017 aufgehoben. Die Klage wird abgewiesen.
Die Klägerin trägt die Kosten des Verfahrens in beiden Rechtszügen. Außergerichtliche Kosten der Beigeladenen sind nicht zu erstatten.
Der Streitwert für das Berufungsverfahren wird endgültig auf 5.000,00 € festgesetzt.

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