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LSG Sachsen, Urteil vom 05.02.2020 - 6 U 63/18
Keine Beitragspflicht des sächsischen Jagdverbandes in der gesetzlichen Unfallversicherung Rechtmäßigkeit der Rücknahme eines rechtswidrigen Beitragsbescheides für die Vergangenheit Anforderungen an eine Unternehmenseigenschaft juristischer Personen
1. Für die Rücknahme eines Überweisungsbescheides auf der Grundlage der allgemeinen Vorschriften in §§ 44, 45 SGB X bleibt wegen des spezialgesetzlichen Charakters des § 136 Abs. 1 S. 4 Alt. 1 SGB VII i.V.m. § 136 Abs. 2 S. 1 SGB VII bzw. § 136 Abs. 1 S. 4 SGB VII i.V.m. § 48 SGB X und § 136 Abs. 2 S. 2 SGB VII allenfalls in besonders gelagerten Ausnahmefällen Raum, z.B. in denen die Voraussetzungen einer Überweisung nach § 136 Abs. 1 S. 4 SGB VII nicht erfüllt waren und das Festhalten an einer rechtswidrigen Überweisungsentscheidung aus Erwägungen des Rechtsstaatsprinzips nicht hinnehmbar wäre. Das gleiche muss für eine erstmalige Feststellung gelten, wenn für diese die Voraussetzungen nicht erfüllt waren und das Festhalten an einem rechtswidrigen Zustand nicht hinnehmbar ist.
2. Neben natürlichen können auch juristische Personen (z.B. e.V., e.G., VVaG, Stiftungen, Körperschaften und Anstalten) Unternehmer sein. Die Existenz eines eingetragenen Vereins führt aber nicht per se zum Vorliegen eines Unternehmens.
Normenkette:
SGB VII § 2 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2 und Nr. 8 und Nr. 10 Buchst. a) und Nr. 14 Buchst. b)
,
SGB VII § 2 Abs. 5 Buchst. d)
,
SGB VII § 6 Abs. 1 Nr. 3
,
SGB VII § 121 Abs. 1
,
SGB VII § 123 Abs. 1 Nr. 6 und Nr. 7
,
SGB VII § 136 Abs. 1 S. 4 Alt. 1
,
SGB VII § 136 Abs. 2 S. 1-2
,
SGB VII § 136 Abs. 3 Nr. 1-7
,
SGB X § 44 Abs. 1 S. 1
,
SGB X § 45
Vorinstanzen: SG Leipzig 26.01.2018 S 23 U 207/16
I. Auf die Berufung des Klägers werden der Gerichtsbescheid des Sozialgerichts Leipzig vom 26.01.2018 sowie 1. der Bescheid der Beklagten vom 29.03.2017 in Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 11.04.2017 2. der Bescheid der Beklagten vom 20.04.2016 in Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 21.12.2016 und 3. der Bescheid der Beklagten vom 24.08.2016 in Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 21.12.2016 aufgehoben.
II. Die Beklagte wird verurteilt, 1. den Bescheid vom 27.09.1995 und 2. die Beitragsbescheide vom 02.03.2012 und vom 11.02.2013 zurückzunehmen.
III. Die Beklagte trägt die Kosten des Rechtsstreits in beiden Instanzen.
IV. Die Revision wird nicht zugelassen.

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