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LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 07.01.2019 - 11 KR 4007/18
Ende der Mitgliedschaft in der Kranken- und Pflegeversicherung der Rentner bei einer Wohnsitzverlegung nach Kroatien Keine aufschiebende Wirkung des Widerspruchs Kein Eintritt der sog. Wohnsitzfiktion des Art. 24 Abs. 1 Verordnung (EG) Nr. 883/2004 bei gleichzeitigem Bezug einer Rente nach kroatischem Recht
Der Widerspruch gegen den Bescheid einer Krankenkasse, mit dem diese die Mitgliedschaft einer Versicherten in der Kranken- und Pflegeversicherung der Rentner zu einem konkreten Zeitpunkt beendet, hat nach § 86a Abs 2 Nr 1 SGG keine aufschiebende Wirkung. Verlegt eine in der Kranken- und Pflegeversicherung der Rentner versicherte Person ihren Wohnsitz von Deutschland nach Kroatien und hat sie dort auch ihren gewöhnlichen Aufenthalt, findet nach § 3 Nr 2 SGB IV das deutsche Sozialversicherungsrecht keine Anwendung mehr. Ab diesem Zeitpunkt endet eine sich aus § 5 Abs 1 Nr 11 SGB V und § 20 Abs 1 Satz 1, Abs 2 Nr 11 SGB XI ergebende Versicherung in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. Die in Art 24 Abs 1 VO (EG) Nr 883/04 normierte Wohnsitzfikton, die zu einem Fortbestand der Versicherungspflicht in der deutschen Kranken- und Plfegeversicherung führt, greift nur ein, wenn die Versicherte allein eine Rente aus der deutschen Rentenversicherung bezieht. Erhält sie dagegen auch eine Rente nach kroatischem Recht, führt dies dazu, dass sie Sachleistungen durch den kroatischen Versicherungsträger in Anspruch nehmen kann.
Normenkette:
SGG § 86a Abs. 2 Nr. 1
,
SGG § 86b Abs. 2 S. 1
,
SGB IV § 3 Nr. 2
,
SGB XI § 20 Abs. 1 S. 1
,
SGB XI § 20 Abs. 2 Nr. 11
,
Verordnung (EG) Nr. 883/2004 Art. 24 Abs. 1
Vorinstanzen: SG Stuttgart 07.11.2018 S 11 KR 4983/18 ER
Tenor
Auf die Beschwerde der Antragsgegnerinnen wird der Beschluss des Sozialgerichts Stuttgart vom 07.11.2018 aufgehoben und der Antrag abgelehnt.
Außergerichtliche Kosten sind in beiden Rechtszügen nicht zu erstatten.

Entscheidungstext anzeigen: