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BSG, Urteil vom 24.02.2016 - 8 SO 13/14
Anspruch auf höhere Grundsicherungsleistungen nach dem SGB XII im Rahmen eines Zugunstenverfahrens nach § 44 SGB X Maßgeblicher Regelsatz beim Zusammenleben eines erwachsenen Kindes mit seinem Elternteil Keine abweichende Festsetzung des Regelbedarfs bei einem durch die Art und Weise der Fortbewegung behinderungsbedingt erhöhtem Bedarf für Kosten von Oberbekleidung und Schuhen Rechtmäßigkeit des Abzugs einer Warmwasserpauschale bis 31.12.2010
1. Bis zum 31.12.2010 kann das volljährige Kind, das mit seinem Elternteil weder eine Bedarfsgemeinschaft im Sinne des SGB II noch eine Einsatzgemeinschaft im Sinne des SGB XII bildet, nicht als "Haushaltsangehöriger" im Sinne der Regelsatzverordnung angesehen werden. Für die Zeit ab dem 1.1.2011 ist von einer gemeinsamen Haushaltsführung mit dem Elternteil auszugehen.
2. Ein erhöhter Bedarf für Kosten von Oberbekleidung und Schuhen durch eine behinderungsbedingte Art und Weise der Fortbewegung ist mit dem Mehrbedarf nach § 30 Abs. 1 Nr. 2 SGB XII abgegolten.
3. Für die Zeit vor dem 1.1.2011 war ein Anspruch auf vollständige und tatsächliche Übernahme der Kosten der Warmwasserbereitung im Rahmen des § 22 Abs 1 SGB II nur vorgesehen, soweit diese Kosten nicht von der Regelleistung (insoweit als sog. Warmwasserpauschale) umfasst waren. Der Abzug dieser Pauschale ist bis zum 31.12.2010 mithin nicht zu beanstanden. Mit Inkrafttreten der Änderungen in § 35 Abs 4 SGB XII am 1.1.2011 entfällt ein solcher Abzug.
Normenkette:
BetrKV § 2 Nr. 11
,
RSV § 3
,
SGB X § 44
,
SGB XI § 40 Abs. 1 S. 1
,
SGB XII § 19 Abs. 2 S. 1-2
,
SGB XII § 27a Abs. 3
,
SGB XII § 27a Abs. 4 S. 1
,
SGB XII § 28 Abs. 1 S. 2
,
SGB XII § 29 Abs. 1 S. 1
,
SGB XII § 30 Abs. 1 Nr. 2
,
SGB XII § 35 Abs. 1 S. 1
,
SGB XII § 39 S. 1 Hs. 1
,
SGB XII § 41 Abs. 1 S. 1
,
SGB XII § 42 Nr. 1-2 und Nr. 4
,
SGB XII § 42 S. 1 Nr. 1-3
,
SGB II § 22 Abs. 1 S. 1
,
SGB II § 7 Abs. 3
,
Vorinstanzen: LSG Baden-Württemberg 27.05.2014 L 2 SO 20/14 , SG Freiburg S 9 SO 534/13
Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Landessozialgerichts Baden-Württemberg vom 27. Mai 2014 aufgehoben und die Sache zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an dieses Gericht zurückverwiesen.

Entscheidungstext anzeigen: