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LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 19.03.2021 - 8 U 1828/19
1. Weder der Verordnungstext der BK Nr. 2102 noch das zugehörige Merkblatt für die ärztliche Untersuchung zur BK Nr. 2102 setzen den Nachweis einer bestimmten Mindest-Expositionszeit voraus. Soweit die Berufsgenossenschaft eine Mindest-Expositionszeit von 3.200 Stunden ansetzt, entbehrt dies sowohl einer gesetzlichen als auch einer wissenschaftlichen Grundlage.
2. Eine geeignete Belastungsdosis liegt dann vor, wenn das Erscheinungsbild der Tätigkeit durch überdurchschnittliche Meniskusbelastungen geprägt ist, wobei keine prozentuale Mindestbelastung zu fordern ist (Anschluss an LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 11.09.2018, L 15 U 292/16, juris).
3. Es ist daher nicht zulässig, die Zeitdauer des Spiel- und Trainingsbetriebs eines Profisportlers mit der achtstündigen Arbeitsschicht sonstiger Arbeitsnehmer in Relation zu setzen (Anschluss an Hessisches LSG, Urteil vom 30.09.2013, L 9 U 214/09, juris).
Normenkette: ,
BKV Nr. 2102 Anl. 1
Vorinstanzen: SG Reutlingen 11.04.1919 - S 6 U 2367/17
Tenor
Auf die Berufung des Klägers werden das Urteil des Sozialgerichts Reutlingen vom 11.04.2019 sowie der Bescheid der Beklagten vom 12.04.2017 in Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 28.08.2017 aufgehoben. Es wird festgestellt, dass der Innenmeniskusschaden im rechten Kniegelenk des Klägers eine Berufskrankheit nach der Ziffer 2102 der Anlage 1 der Berufskrankheiten-Verordnung ist.
Die Beklagte trägt die außergerichtlichen Kosten des Klägers in beiden Rechtszügen.

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