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LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 14.10.2009 - 7 KA 135/06
Kostenerstattung der gesetzlichen Krankenversicherung für die Verordnung von Arzneimitteln; Off-Label-Use für die Behandlung von Multipler Sklerose mit Intraglobin; Wirtschaftlichkeitsprüfung; Verschuldenserfordernis im Rahmen von Honorarkürzungen oder Verordnungsregressen
Ein Verschuldenserfordernis besteht im Rahmen von Honorarkürzungen oder Verordnungsregressen gemäß § 106 SGB V nicht (vgl. BSG, Urteil vom 6. Mai 2009, B 6 KA 3/08 R [Wobe Mugos E]). Zu unterscheiden ist zwischen dem verschuldensabhängigen Begriff des sonstigen Schadens und dem verschuldensunabhängigen Verordnungsregress wegen Unwirtschaftlichkeit.
1. Auch nach den Grundsätzen über den Off-Label-Use von Arzneimitteln besteht für die Verordnung des Immunglobulins Intraglobin zur Behandlung Multipler Sklerose keine Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung.
2. Im Rahmen von Honorarkürzungen oder Verordnungsregressen nach § 106 SGB V besteht kein Verschuldenserfordernis, da zwischen dem verschuldensabhängigen Begriff des "sonstigen Schadens" und dem verschuldensunabhängigen Verordnungsregress wegen Unwirtschaftlichkeit zu unterscheiden ist. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]
Normenkette:
AMG (1976) § 21 Abs. 1
,
GG Art. 2 Abs. 1
,
GG Art. 2 Abs. 2 S. 1
,
GG Art. 20 Abs. 1
,
SGB V § 106 Abs. 2
,
SGB V § 106 Abs. 3
,
SGB V § 12 Abs. 1
,
SGB V § 2 Abs. 1
,
SGB V § 27 Abs. 1 S. 1
,
SGB V § 27 Abs. 1 S. 2 Nr. 3
,
SGB V § 31 Abs. 1 S. 1
Vorinstanzen: SG Berlin 31.05.2006 S 79 KA 50/04
Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil des Sozialgerichts Berlin vom 31. Mai 2006 wird zurückgewiesen.
Die Klägerin trägt die Kosten des Berufungsverfahrens mit Ausnahme der außergerichtlichen Kosten der Beigeladenen, die diese selbst tragen.
Die Revision wird nicht zugelassen.

Entscheidungstext anzeigen: