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LSG Hessen, Urteil vom 13.10.2017 - 5 R 272/14
Tod des Versicherten; Erbe; bestandskräftige Erstattungsforderung des Rentenversicherungsträgers; Nachlassverbindlichkeit; Erbenhaftung; Dürftigkeitseinrede; Anfechtungsprozess; Verwaltungsvollstreckung; Anfechtungsklage; Klagefrist; wiederholte förmliche Zustellung des Widerspruchsbescheides; Kostenprivilegierung
1. Eine Beschränkung der Erbenhaftung wegen übergegangener Erstattungsforderung des Rentenversicherungsträgers durch die Einrede der Dürftigkeit (§ 1990 BGB) lässt die Rechtmäßigkeit des gegen den Erben ergangenen Erstattungsbescheides unberührt. Die Dürftigkeit des Nachlasses ist daher nicht schon im Anfechtungsprozess, sondern erst im Vollstreckungsverfahren zu berücksichtigen.
2. Der wegen einer Nachlassverbindlichkeit vom Rentenversicherungsträger in Anspruch genommene Erbe des Versicherten ist im sozialgerichtlichen Verfahren nicht kostenprivilegiert.
Normenkette:
SGG § 54 Abs. 1 S. 1
,
SGG § 85 Abs. 3 S. 2
,
SGG § 87
,
SGG § 183 S. 1
,
SGG § 183 S. 2
,
SGB IV § 29 Abs. 1
, ,
SGB VI § 143 Abs. 1
,
SGB X § 37
,
SGB X § 50 Abs. 1
,
SGB X § 66 Abs. 1 S. 1
,
VwZG § 4
,
VwVG § 4
,
VwVG § 5 Abs. 1
,
BGB § 421
, , , , ,
AO § 265
,
ZPO § 767
,
ZPO § 780
,
ZPO § 781
Vorinstanzen: SG Marburg 11.07.2014 S 15 R 271/13
Tenor
I.
Auf die Berufung der Beklagten werden der Gerichtsbescheid des Sozialgerichts Marburg vom 11. Juli 2014 aufgehoben und die Klage abgewiesen.
II.
Der Kläger hat für beide Rechtszüge die Kosten des Verfahrens zu tragen.
III.
Der Streitwert wird auf 2.304,16 EUR festgesetzt.
IV.
Die Revision wird zugelassen.

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