LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 09.12.2004 - 5 AL 2319/04
Sperrzeit beim Arbeitslosengeld wegen Arbeitsablehnung
Weder Vorsatz noch grobe Fahrlässigkeit sind für die Verwirklichung des Sperrzeittatbestandes der Arbeitsablehnung nach §
144 Abs.
1 S. 1 Nr.
2 SGB III notwendig. Es reicht aus, wenn der Arbeitslose bei pflichtgemäßer Sorgfalt erkennen konnte, dass sein Verhalten als Willenserklärung
aufgefasst werden könnte. Wenn der Arbeitslose im Vorstellungsgespräch von der Nichtablehnung des Arbeitsangebotes aufgrund
des Zwanges durch das Arbeitsamt spricht und dem Arbeitgeber schriftlich mitteilt, dass er das Beschäftigungsangebot unter
Protest annehme, so ist der Sperrzeittatbestand der Arbeitsablehnung erfüllt. [Nicht amtlich veröffentlichte Entscheidung]
Vorinstanzen: SG Mannheim 26.05.2004 S 4 AL 3059/03