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LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 20.03.2015 - 19 AS 116/15
Gewährung von Regelbedarf für Partner entsprechend § 20 Abs. 4 SGB II an bulgarischen Staatsangehörigen (Aufenthalt zur Arbeitssuche und aus familiären Gründen) Eingreifen des Leistungsausschlusses des § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 SGB II Anspruch auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums Anwendbarkeit des Kopfteilprinzips
1. Der Leistungsausschluss des § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 SGB II findet auf Unionsbürger ohne materielles Aufenthaltsrecht vor einer Verlustfeststellung nach §§ 2 Abs. 7, 5 Abs. 4 und Abs. 6 FreizügG/EU keine Anwendung.
2. Der Senat folgt nicht der Auffassung, dass die Vorschrift des § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 SGB II im Wege teleologischer Auslegung neben Unionsbürgern mit einem Aufenthaltsrecht zur Arbeitsuche auch Unionsbürger ohne materielles Aufenthaltsrecht erfasst.
Normenkette:
SGB II § 20 Abs. 4
,
SGB II § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 2
,
GG Art. 6
,
EMRK Art. 8
,
SGB II § 7 Abs. 1 S. 1
,
FreizügG/EU § 2 Abs. 7
,
FreizügG/EU § 5 Abs. 4
,
FreizügG/EU § 5 Abs. 6
,
GG Art. 1 Abs. 1
,
GG Art. 20 Abs. 1
,
AufenthG § 55 Abs. 3 Nr. 2
Vorinstanzen: SG Köln 12.12.2014 S 22 AS 4515/14 ER
Tenor
Auf die Beschwerde des Antragstellers wird der Beschluss des Sozialgerichts Köln vom 12.12.2014 geändert. Der Antragsgegner wird verpflichtet, dem Antragsteller den Regelbedarf für Partner entsprechend § 20 Abs. 4 SGB II nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften für die Zeit vom 01.12.2014 bis zum 30.11.2015, längstens bis zum Abschluss des Widerspruchsverfahrens, zu gewähren. Im Übrigen ist die Beschwerde unbegründet. Die außergerichtlichen Kosten des Antragstellers in beiden Instanzen hat der Antragsgegner zu erstatten. Dem Antragsteller wird Prozesskostenhilfe für das Beschwerdeverfahren bewilligt und Rechtsanwältin T aus L beigeordnet.

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