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LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 18.09.2012 - 11 KR 4190/11
Kostenerstattung für kieferorthopädische Behandlung in der gesetzlichen Krankenversicherung; Beginn der Behandlung; Rechtmäßigkeit und Verbindlichkeit der Richtlinien des Bundesausschusses der Zahnärzte und Krankenkassen für die kieferorthopädische Behandlung
Im Regelfall ist die Aufstellung des kieferorthopädischen Behandlungsplans als Beginn der Behandlung anzusehen (Anschluss an BSG 25.03.2003, B 1 KR 17/01 R, SozR 4-2500 § 28 Nr. 1). Die in den Richtlinien für die kieferorthopädische Behandlung (KFO-Richtlinien) als Anlage 2 aufgeführten ""Kriterien zur Anwendung der kieferorthopädischen Indikationsgruppen"" sind für die Zuordnung zur vertragsärztlichen Versorgung verbindlich.
1. Im Regelfall ist die Aufstellung des kieferorthopädischen Behandlungsplans als Beginn der Behandlung anzusehen.
2. Die in den Richtlinien für die kieferorthopädische Behandlung (KFO-Richtlinien) als Anl. 2 aufgeführten "Kriterien zur Anwendung der kieferorthopädischen Indikationsgruppen" sind für die Zuordnung zur vertragsärztlichen Versorgung verbindlich.
3. Den gesetzlichen Auftrag zum Erlass normkonkretisierender und damit anspruchsbegründender Richtlinien in § 29 Abs. 4 SGB V hat der Gemeinsame Bundesausschuss mit den am 1.1.2004 in Kraft getretenen „Richtlinien des Bundesausschusses der Zahnärzte und Krankenkassen für die kieferorthopädische Behandlung“ erlassen. Diese Richtlinien verstoßen nicht gegen höherrangiges Recht; auch ist der Leistungsausschluss für volljährige Versicherte verfassungsgemäß. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]
Normenkette:
GG Art. 20 Abs. 1
,
GG Art. 20 Abs. 3
,
GG Art. 3 Abs. 1
,
SGB X § 37 Abs. 2 S. 1
,
SGB X § 39 Abs. 1 S. 1
,
SGB V § 13 Abs. 3 S. 1 Alt. 1
,
SGB V § 13 Abs. 3 S. 1 Alt. 2
,
SGB V § 27 Abs. 1 S. 1
,
SGB V § 27 Abs. 1 S. 2 Nr. 2
,
SGB V § 28 Abs. 2 S. 1
,
SGB V § 29 Abs. 1
,
SGB V § 29 Abs. 4 S. 1
,
SGB V § 92 Abs. 1 S. 2 Nr. 2
Vorinstanzen: SG Konstanz 31.05.2011 S 2 KR 792/10
Tenor
Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil des Sozialgerichts Konstanz vom 31.05.2011 wird zurückgewiesen.
Außergerichtliche Kosten sind auch im Berufungsverfahren nicht zu erstatten.

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