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LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 19.10.2011 - 3 AL 5476/10
Anspruch auf Arbeitslosengeld; fiktive Bemessung bei einem echten Grenzgänger in die Schweiz; Europarechts- und Verfassungsrechtskonformität
1. Das Arbeitslosengeld eines Arbeitnehmers, der als echter Grenzgänger in der Schweiz gearbeitet hat, danach aber zunächst für weniger als 150 Tage in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt war, bevor er sich arbeitslos gemeldet hat, wird nach § 132 Abs. 1 SGB III fiktiv nach der beruflichen Qualifikation des Arbeitnehmers ohne Berücksichtigung des in der Schweiz erzielten Entgelts berechnet.
2. Diese Rechtslage entspricht Art. 68 Abs. 1 EWGV 1408/71 des Rates vom 14.6.1971 (Wanderarbeitnehmerverordnung). Sie ist mit den Grundrechten des Arbeitslosen vereinbar. Insbesondere verstößt es nicht gegen Art. 3 Abs. 1 GG, dass das Arbeitslosengeld solcher Grenzgänger, die sich unmittelbar nach dem Ende ihrer Beschäftigung in der Schweiz arbeitslos melden, unter Berücksichtigung des dort erzielten Entgelts berechnet wird. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]
Normenkette:
EWGV 1408/71 Art. 68 Abs. 1
,
EWGV 1408/71 Art. 71 Abs. 1 Buchst. a DBuchst. ii
,
EWGV 1408/71 Art. 71 Abs. 1 Buchst. a Ziff ii
,
GG Art. 1 Abs. 1 S. 1
,
GG Art. 14 Abs. 1
,
GG Art. 20 Abs. 3
,
GG Art. 28 Abs. 1 S. 1
,
GG Art. 3 Abs. 1
,
SGB III § 130 Abs. 1 S. 1
,
SGB III § 130 Abs. 2
,
SGB III § 132 Abs. 1 S. 1
,
SGB III § 132 Abs. 2 S. 1
,
SGB III § 24 Abs. 1
,
SGB IV § 3 Abs. 1 Nr. 1
Vorinstanzen: SG Konstanz 25.08.2010 S 2 AL 64/10
1. Die Berufung des Klägers gegen das Urteil des Sozialgerichts Konstanz vom 25. August 2010 wird zurückgewiesen.
2. Außergerichtliche Kosten sind auch im Berufungsrechtszug nicht zu erstatten.

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