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LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 24.11.2015 - 14 AS 3260/14
Erstattung von Leistungen nach dem SGB II im sozialrechtlichen Verwaltungsverfahren Verjährung, Verwirkung und Entreicherung eines Erstattungsanspruchs
1. Zur Frage der Verjährung, Verwirkung, Entreicherung nach § 818 BGB eines Erstattungsanspruchs nach § 50 SGB X.
2. Das Rechtsinstitut der Verwirkung gilt auch im Sozialrecht. Eine Leistungspflicht entfällt, wenn der Berechtigte die Ausübung seines Rechts während eines längeren Zeitraums unterlassen hat und weitere besondere Umstände hinzutreten, die nach den Besonderheiten des Einzelfalles und des in Betracht kommenden Rechtsgebietes das verspätete Geltendmachen des Rechts nach Treu und Glauben dem Verpflichteten gegenüber als illoyal erscheinen lassen. Solche die Verwirkung auslösenden Umstände liegen vor, wenn der Verpflichtete infolge eines bestimmten Verhaltens des Berechtigten (Verwirkungsverhalten) darauf vertrauen durfte, dass dieser das Recht nicht mehr geltend machen werde (Vertrauensgrundlage), der Verpflichtete tatsächlich darauf vertraut hat, dass das Recht nicht mehr ausgeübt wird (Vertrauenstatbestand) und sich infolgedessen in seinen Vorkehrungen und Maßnahmen so eingerichtet hat (Vertrauensverhalten), dass ihm durch die verspätete Durchsetzung des Rechts ein unzumutbarer Nachteil entstehen würde.
Normenkette:
BGB § 242
,
BGB § 818 Abs. 3
,
SGB X § 45 Abs. 2 S. 3 Nr. 2
,
SGB X § 50 Abs. 1 S. 1
,
SGB X § 50 Abs. 3 S. 1-2
,
SGB X § 50 Abs. 4 S. 1
,
VwVfG § 49a Abs. 2 S. 1-2
Vorinstanzen: SG Neuruppin 13.11.2014 S 18 AS 2377/12
Die Berufung des Klägers gegen das Urteil des Sozialgerichts Neuruppin vom 13. November 2014 wird zurückgewiesen.
Außergerichtliche Kosten sind auch für das Berufungsverfahren nicht zu erstatten.
Die Revision wird nicht zugelassen.

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