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LSG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 29.04.2016 - 4 AS 182/16
Wanderarbeiter; Arbeitnehmer; unionsrechtliches Freizügigkeitsrecht; Aufnahme des Schulbesuchs; Nachwirkzeit; einstweiliger Rechtsschutz; Beschwerdeverfahren; Aufenthaltsrecht; abgeleitetes Aufenthaltsrecht; unfreiwilliger Arbeitsplatzverlust; Arbeitnehmerbegriff; Arbeitnehmereigenschaft
1. Zu den Voraussetzungen des Arbeitnehmerbegriffs des § 2 Abs 2 Nr 1 FreizügG/EU und der Prüfung einer "tatsächlichen und echten" Beschäftigung.
2. Über Art 10 der VO 492/11 EU kann sich ein Aufenthaltsrecht der Eltern ableiten, wenn das Kind während der unionsrechtlich bestehenden Freizügigkeitsberechtigung des Elternteils nach einem unfreiwilligen Arbeitsplatzverlust den regelmäßigen Schulbesuch aufgenommen hat (LSG NRW, B v 27.1.2016, L 19 AS 29/16 B ER; aA: LSG Niedersachsen-Bremen, B v 15.1.2016, L 15 AS 226/15 B ER, juris).
Normenkette:
SGG § 86b Abs. 2
,
SGB II § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 2
,
FreizügG/EU § 2 Abs. 2 Nr. 1
,
FreizügG/EU § 2 Abs. 3 S. 2
Vorinstanzen: SG Dessau-Roßlau 15.03.2016 S 19 AS 204/16 ER
Der Beschluss des Sozialgerichts Dessau-Roßlau vom 15. März 2016 wird aufgehoben.
Der Antragsgegner wird im Wege der einstweiligen Anordnung verpflichtet, den Antragstellern vorläufig SGB II-Leistungen für die Zeit vom 15. bis 28. Februar 2016 in Höhe von 607,63 EUR und für die Zeit vom 1. März bis 31. Juli 2016 in Höhe von 1.215,25 EUR monatlich zu bewilligen und zu zahlen.
Der Antragsgegner hat die notwendigen außergerichtlichen Kosten der Antragsteller für beide Rechtszüge zu tragen.

Entscheidungstext anzeigen: