BSG, Urteil vom 09.11.2011 - 12 R 18/09
Zulässigkeit der Bemessung der Beiträge auf der Grundlage einer fiktiven Nettolohnvereinbarung bei einem illegalen Beschäftigungsverhältnis
1. Werden objektiv zentrale arbeitgeberbezogene Pflichten des Sozialversicherungsrechts (Zahlungs-, Melde-, Aufzeichnungs-, Nachweispflichten) verletzt, ist ein Beschäftigungsverhältnis "illegal" iS des § 14 Abs 2 Satz 2 SGB 4.
2. Die objektive Verletzung zentraler arbeitgeberbezogener Pflichten muss dem Arbeitgeber im Sinne eines mindestens bedingten Vorsatzes vorwerfbar sein, damit ein Nettoarbeitsentgelt als vereinbar gilt (§ 14 Abs 2 Satz 2 SGB 4).
Fundstellen: BFH/NV 2012, 911, DStR 2012, 1142, DStR 2012, 662, NZA-RR 2012, 539
Normenkette:
EStG § 1 Abs. 4
,
EStG § 39c Abs. 1 S. 1
,
EStG § 39d
, , ,
SGB IV § 14 Abs. 2 S. 1
,
SGB IV § 14 Abs. 2 S. 2
,
SGB IV § 24 Abs. 2
,
SGB IV § 25 Abs. 1 S. 2
,
SGB IV § 28a
,
SGB IV § 28d
,
SGB IV § 28e
,
SGB IV § 28f
,
SGB IV § 28p
,
SGB IV § 7a
,
StGB § 266a
Vorinstanzen: LSG Rheinland-Pfalz 29.07.2009 L 6 R 105/09 , SG Speyer S 10 R 755/07
Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des Landessozialgerichts Rheinland-Pfalz vom 29. Juli 2009 aufgehoben.
Die Sache wird zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an dieses Gericht zurückverwiesen.

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