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BSG, Urteil vom 28.04.2005 - 9a/9 VG 1/04
Sozialrechtliche Handlungsfähigkeit minderjähriger Gewaltopfer
1. Nach Maßgabe des § 36 SGB I tritt die sozialrechtliche Handlungsfähigkeit ergänzend neben die gesetzliche Vertretungsmacht der Eltern, so dass diese bei Untätigkeit ihres Kindes uneingeschränkt Sozialleistungsanträge stellen und verfolgen dürfen.
2. Das Verschulden seines gesetzlichen Vertreters, der aus tat- und täterbestimmten eigenen Interessen keinen Antrag auf Beschädigtenrente stellt, ist dem minderjährigen Gewaltopfer nicht zuzurechnen.
3. Nach Eintritt sozialrechtlicher Handlungsfähigkeit ist ein minderjähriges Opfer sexueller Gewalt regelmäßig ohne Verschulden gehindert, Beschädigtenrente zu beantragen. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]
Fundstellen: BSGE 165, 282, NJW 2005, 2574
Normenkette:
BGB § 208
,
BVG § 60 Abs. 1 S. 3 § 60 Abs. 1 S. 1
,
OEG § 1 Abs. 1 S. 1
,
SGB I § 36 Abs. 1
Vorinstanzen: LSG Sachsen-Anhalt 13.11.2003 L 7 (5) VG 22/02 , SG Halle 08.10.2002 S 1 (4) VG 13/02

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