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LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 25.02.2016 - 22 R 631/12
Begriff des Entgelts Berücksichtigung von Verpflegungsgeld und eines Reinigungszuschusses
1. Nach der ständigen Rechtsprechung des Bundessozialgerichts ist dem Entgeltbegriff im Sinne des § 6 Abs. 1 Satz 1 AAÜG der bundesdeutsche Begriff des Arbeitsentgelts im Sinne von § 14 Abs. 1 SGB IV zugrunde zu legen; dagegen ist rechtlich nicht an das DDR-Recht anzuknüpfen.
2. Es kommt nicht darauf an, ob das Arbeitsentgelt in der DDR einer Beitragspflicht oder einer Steuerpflicht unterlag.
3. Hinsichtlich der Sonderversorgungssysteme gilt insoweit nichts anderes, wie das BSG bereits entschieden hat.
4. Das Verpflegungsgeld stellt eine Einnahme aus der Beschäftigung bei der Zollverwaltung der DDR dar.
5. Der Reinigungszuschuss rechnet hingegen nicht zum tatsächlich erzielten Arbeitsentgelt nach § 6 Abs. 1 Satz 1 AAÜG; er wird nicht von § 14 Abs. 1 Satz 1 SGB IV erfasst und stellt keine Einnahme aus der Beschäftigung des Berechtigten bei der Zollverwaltung der DDR dar, zumindest ist er steuerfreier Auslagenersatz.
Normenkette:
AAÜG § 8 Abs. 3 S. 2
,
AAÜG § 6 Abs. 1 S. 1
,
SGB IV § 14 Abs. 1 S. 1
Vorinstanzen: SG Potsdam 14.06.2012 S 4 R 134/09
Auf die Berufung der Klägerin wird das Urteil des Sozialgerichts Potsdam vom 14. Juni 2012 geändert.
Die Beklagte wird unter Aufhebung des Bescheides vom 15. September 2008 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 4. Februar 2009 verpflichtet, den Bescheid vom 28. Februar 2002 in der Fassung der Bescheide vom 14. Oktober 2002 und vom 19. Dezember 2002 insoweit zurückzunehmen, als Verpflegungsgeld
vom 1. August 1972 bis 31. August 1972 in Höhe von 114,12 Mark,
vom 1. Januar 1973 bis 31. Dezember 1973 in Höhe von 1.254,66 Mark,
vom 1. Januar 1974 bis 31. Dezember 1974 in Höhe von 1.357,47 Mark,
vom 1. Januar 1975 bis 31. Dezember 1975 in Höhe von 1.368,72 Mark,
vom 1. Januar 1976 bis 9. August 1976 in Höhe von 808,16 Mark,
vom 27. September 1977 bis 31. Dezember 1977 in Höhe von 404,81 Mark,
vom 1. Januar 1978 bis 31. Dezember 1978 in Höhe von 1.551,24 Mark,
vom 1. Januar 1979 bis 31. Dezember 1979 in Höhe von 1.551,24 Mark,
vom 1. Januar 1980 bis 31. Dezember 1980 in Höhe von 1.555,44 Mark,
vom 1. Januar 1981 bis 31. Dezember 1981 in Höhe von 1.551,24 Mark,
vom 1. Januar 1982 bis 15. Oktober 1982 in Höhe von 1.227,18 Mark,
vom 30. November 1983 bis 31. Dezember 1983 in Höhe von 133,52 Mark,
vom 1. Januar 1984 bis 31. Dezember 1984 in Höhe von 1.555,44 Mark,
vom 1. Januar 1985 bis 31. Dezember 1985 in Höhe von 1.551,24 Mark,
vom 1. Januar 1986 bis 31. Dezember 1986 in Höhe von 1.473,04 Mark,
vom 1. Januar 1987 bis 31. Dezember 1987 in Höhe von 1.570,24 Mark,
vom 1. Januar 1988 bis 31. Dezember 1988 in Höhe von 1.643,64 Mark,
vom 1. Januar 1989 bis 31. Dezember 1989 in Höhe von 1.643,64 Mark und
vom 1. Januar 1990 bis 31. Dezember 1990 in Höhe von 1.643,64 Mark
als weiteres Arbeitsentgelt berücksichtigt wird.
Im Übrigen wird die Berufung zurückgewiesen.
Die Beklagte hat der Klägerin die außergerichtlichen Kosten des Rechtsstreits zu 9/10 zu erstatten.
Die Revision wird nicht zugelassen.

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