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LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 15.06.2017 - 8 R 184/16
Feststellung weiterer Arbeitsentgelte durch den Träger der Sonderversorgung der Angehörigen der Zollverwaltung der DDR Begriff des Arbeitsentgelts Rechtlich relevanter Bezug zum Arbeitsverhältnis
1. Der Begriff des "Arbeitsentgelts" im Sinne des § 6 Abs. 1 Satz 1 AAÜG bestimmt sich nach § 14 SGB IV.
2. Für die Qualifizierung als Arbeitsentgelt ist jeder rechtlich relevante Bezug zum Arbeitsverhältnis hinreichend und ein "synallagmatisches Verhältnis" von Arbeit und Entgelt ist zwar im Einzelfall ausreichend, nicht aber stets notwendig.
3. Ob ein solcher Bezug im Einzelfall vorliegt, ist durch Feststellung und exakte zeitliche Zuordnung desjenigen DDR-Rechts zu ermitteln, aus dem sich der Sinn der infrage stehenden Zuwendung ergibt.
Normenkette:
SGB X § 44 Abs. 2
,
AAÜG § 6 Abs. 1 S. 1
,
Vorinstanzen: SG Potsdam 19.04.2012 S 4 R 591/09
Auf die Berufung des Klägers - soweit über sie durch das Urteil des Senats vom 17. September 2014 noch nicht rechtskräftig entschieden worden ist - werden das Urteil des Sozialgerichts Potsdam vom 19. April 2012 und der Bescheid der Beklagten vom 15. September 2008 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 17. September 2009 geändert.
Die Beklagte wird verpflichtet, den Bescheid der Oberfinanzdirektion Cottbus vom 9. Februar 2000 für die Zeit ab dem 1. Dezember 2007 teilweise zurückzunehmen und weiteres tatsächlich erzieltes Arbeitsentgelt für das Kalenderjahr
a) 1969 in Höhe von 970,20 Mark,
b) 1970 in Höhe von 1.222,80 Mark,
c) 1971 in Höhe von 1.604,67 Mark,
d) 1972 in Höhe von 1.570,41 Mark,
e) 1973 in Höhe von 1.587,72 Mark,
f) 1974 in Höhe von 1.452,87 Mark,
g) 1975 in Höhe von 1.465,92 Mark,
h) 1976 in Höhe von 1.592,16 Mark,
i) 1977 in Höhe von 1.587,72 Mark,
j) 1978 in Höhe von 1.597,44 Mark,
k) 1979 in Höhe von 1.363,44 Mark,
l) 1980 in Höhe von 1.642,50 Mark,
m) 1981 in Höhe von 1.574,00 Mark,
n) 1982 in Höhe von 1.558,84 Mark,
o) 1983 in Höhe von 1.551,24 Mark,
p) 1984 in Höhe von 1.476,00 Mark,
q) 1985 in Höhe von 1.551,24 Mark,
r) 1986 in Höhe von 1.552,32 Mark,
s) 1987 in Höhe von 1.496,16 Mark,
t) 1988 in Höhe von 1.643,64 Mark,
u) 1989 in Höhe von 1.643,64 Mark und
v) 1990 in Höhe von 1.643,64 Mark festzustellen.
Für die Zeit vor dem 1. Dezember 2007 wird die Beklagte verpflichtet, den Kläger über die Rücknahme des Bescheides vom 9. Februar 2000 unter Berücksichtigung der Rechtsauffassung des Gerichts neu zu bescheiden.
Im Übrigen wird die Berufung als unzulässig verworfen.
Die Beklagte trägt die außergerichtlichen Kosten des Klägers für den gesamten Rechtsstreit zu vier Fünfteln.
Die Revision wird nicht zugelassen.

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