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LSG Chemnitz, Urteil vom 30.10.2012 - 5 R 350/11
Erstattung von Rentenzahlungen nach dem Tod der Berechtigten in der gesetzliche Rentenversicherung durch die Erben; Festsetzung des Streitwerts
1. Der Anspruch aus § 118 Abs. 4 Satz 1 SGB VI setzt voraus, dass der in Anspruch genommene Erbe oder Erbeserbe zugleich Empfänger bzw. Verfügender war.
2. Neben dem Anspruch aus § 118 Abs. 4 Satz 4 SGB VI besteht keine Haftung der Erben gemäß § 118 Abs. 4 Satz 1 in Verbindung mit §§ 1922, 1967 BGB. Eine solche ist durch die Spezialregelung des § 118 Abs. 4 Satz 4 SGB VI ausgeschlossen (entgegen: Bayerisches Landessozialgericht, Urteil vom 16. März 2005 - L 19 R 635/01 - JURIS, RdNr. 23-26; Landessozialgericht Baden-Württemberg, Urteil vom 1. Juni 2006 - L 1 U 4329/05 - JURIS, RdNr. 25-30 zu den inhaltsgleichen Regelungen in § 96 Abs. 4 SGB VII; im Anschluss an: Sächsisches Landessozialgericht, Urteil vom 18. Oktober 2007 - L 2 U 126/05 - JURIS, RdNr. 32 zu den inhaltsgleichen Regelungen in § 96 Abs. 4 SGB VII).
3. Rechtsstreitigkeiten, die einen Rückforderungsanspruch nach § 118 Abs. 4 SGB VI betreffen, sind nicht gerichtskostenpflichtig im Sinne des § 197a SGG, sondern gerichtskostenfrei im Sinne des § 183 Satz 1 SGG.
1. Der Anspruch aus § 118 Abs. 4 S. 1 SGB VI setzt voraus, dass der in Anspruch genommene Erbe oder Erbeserbe zugleich Empfänger bzw. Verfügender war.
2. Neben dem Anspruch aus § 118 Abs. 4 S. 4 SGB VI besteht keine Haftung der Erben gemäß § 118 Abs. 4 S. 1 in Verbindung mit §§ 1922, 1967 BGB. Eine solche ist durch die Spezialregelung des § 118 Abs. 4 S. 4 SGB VI ausgeschlossen.
3. Rechtsstreitigkeiten, die einen Rückforderungsanspruch nach § 118 Abs. 4 SGB VI betreffen, sind nicht gerichtskostenpflichtig im Sinne des § 197a SGG, sondern gerichtskostenfrei im Sinne des § 183 S. 1 SGG. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]
Normenkette: , ,
SGB X § 45
,
SGB X § 48
,
SGB X § 50 Abs. 2
,
SGB X § 50 Abs. 3 S. 1
,
SGB VI § 118 Abs. 3 S. 3
,
SGB VI § 118 Abs. 4 S. 1
,
SGB VI § 118 Abs. 4 S. 3
,
SGB VI § 118 Abs. 4 S. 4
,
SGG § 183 S. 1
,
SGG § 197a
Vorinstanzen: SG Leipzig 15.03.2011 S 24 R 1233/10
I. Auf die Berufung der Beklagten wird das Urteil des Sozialgerichts Leipzig vom 15. März 2011 dahingehend abgeändert, dass ein Streitwert nicht festzusetzen ist. Im Übrigen wird die Berufung der Beklagten zurückgewiesen.
II. Die Beklagte trägt die notwendigen außergerichtlichen Kosten der Klägerin.
III. Die Revision wird nicht zugelassen.

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