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LSG Niedersachsen-Bremen, Urteil vom 30.08.2011 - 9 AS 61/10
Zulässigkeit einer fiktiven Klagerücknahme im sozialgerichtlichen Verfahren bei Nichtbetreiben des Verfahrens
1. Ein Nichtbetreiben des Verfahrens im Sinne des § 102 Abs. 2 S. 1 SGG liegt wegen der weitreichenden Konsequenzen einer fiktiven Klagerücknahme nur dann vor, wenn sachlich begründete Anhaltspunkte dafür bestehen, dass das Rechtschutzinteresse des Klägers weggefallen ist.
2. Kommt der Kläger den in § 92 Abs. 1 S. 3 und 4 SGG normierten Sollvorschriften zum Inhalt der Klageschrift nicht nach, ergeben sich hieraus auch dann keine Anhaltspunkte für einen Wegfall des Rechtschutzinteresses, wenn der Kläger durch das Gericht zur Ergänzung aufgefordert worden ist. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]
Normenkette:
GG Art. 103 Abs. 1
,
GG Art. 19 Abs. 4
,
SGG § 102 Abs. 1 S. 2
,
SGG § 102 Abs. 2 S. 1
,
SGG § 92 Abs. 1
,
SGG § 92 Abs. 2 S. 1
Vorinstanzen: SG Braunschweig 18.12.2009 S 19 AS 4547/09 WA
1. Das Urteil des Sozialgerichtes Braunschweig vom 18. Dezember 2009 zu dem Aktenzeichen S 19 AS 4547/09 WA wird aufgehoben.
2. Es wird festgestellt, dass das erstinstanzliche Verfahren S 19 AS 2007/08 nicht durch fiktive Klagerücknahme in der Hauptsache erledigt ist.
3. Die Kostenentscheidung bleibt der erstinstanzlichen Entscheidung vorbehalten.

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