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LSG Sachsen, Urteil vom 12.03.2019 - 5 R 98/18 ZV
Feststellung weiterer Entgelte für Zeiten der Zugehörigkeit zur zusätzlichen Altersversorgung der technischen Intelligenz in der ehemaligen DDR Glaubhaftmachung des Zuflusses und der Höhe von Jahresendprämien für die Zuflussjahre 1970 bis 1983 Berücksichtigung zusätzlicher Belohnungen für Werktätige im Bergbau als Arbeitsentgelt Keine Steuerfreiheit
1. Der Zufluss von in der DDR an Arbeitnehmer rechtmäßig gezahlten Jahresendprämien kann durch Zeugenaussagen glaubhaft gemacht werden.
2. Eine Glaubhaftmachung der Höhe von dem Grunde nach glaubhaft gemachten Jahresendprämien in einer Mindesthöhe in der Zeit von Juli 1968 bis Dezember 1982 ist zulässig.
3. Eine Schätzung der Höhe der Prämienbeträge kommt nicht in Betracht.
4. Arbeitsentgelt im Sinne des § 14 SGB IV und damit im Sinne des § 6 Abs. 1 S. 1 AAÜG stellen auch die in der DDR vom Betrieb an den Arbeitnehmer gezahlten zusätzlichen Belohnungen für Werktätige im Bergbau dar.
5. Zusätzliche Belohnungen für Werktätige im Bergbau waren nicht steuerfrei im Sinne des § 17 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 SGB IV in Verbindung mit § 1 ArEV.
Normenkette:
AAÜG § 6 Abs. 1 S. 1
,
AAÜG § 6 Abs. 5
,
AAÜG § 6 Abs. 6
,
AAÜG § 8 Abs. 1
,
SGB VI § 256a Abs. 2
,
SGB VI § 256b Abs. 1
,
SGB VI § 256c Abs. 1
,
SGB VI § 256c Abs. 3 S. 1
,
SGB IV § 14
,
SGB IV § 17 Abs. 1 S. 1 Nr. 1
,
SGB X § 23 Abs. 1 S. 2
,
ArEV § 1
,
EStG § 3 Nr. 46
,
EStG § 19 Abs. 1
,
BergPG § 1 Abs. 1
,
BergPG § 3
,
DDR-AGB § 118 Abs. 1
,
DDR-AGB § 118 Abs. 2
,
Bergbau-VO § 3 Abs. 1
Vorinstanzen: SG Leipzig S 13 RS 1145/14
I. Auf die Berufung des Klägers wird das Urteil des Sozialgerichts Leipzig vom 29. November 2017 abgeändert. Die Beklagte wird verurteilt, den Feststellungsbescheid vom 13. Februar 2002 in der Fassung des Feststellungsbescheides vom 2. April 2014 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 8. Oktober 2014 in der Fassung des Feststellungsbescheides vom 11. Januar 2017 dahingehend abzuändern, dass weitere Arbeitsentgelte des Kläger wegen zu berücksichtigender Jahresendprämien für die Jahre 1970 bis 1983 sowie wegen zu berücksichtigender zusätzlicher Belohnungen für Werktätige im Bergbau für die Jahre 1972 bis 1982 im Rahmen der bereits festgestellten Zusatzversorgungszeiten der zusätzlichen Altersversorgung der technischen Intelligenz in den volkseigenen und ihnen gleichgestellten Betriebe wie folgt festzustellen sind: Für das Jahr: 1970 249,69 Mark 1971 271,20 Mark 1972 1.325,42 Mark 1973 1.366,50 Mark 1974 1.493,50 Mark 1975 1.203,77 Mark 1976 1.434,60 Mark 1977 1.461,99 Mark 1978 1.369,30 Mark 1979 1.388,13 Mark 1980 1.466,79 Mark 1981 1.582,83 Mark 1982 1.385,05 Mark 1983 344,46 Mark Im Übrigen wird die Berufung zurückgewiesen.
II. Die Beklagte erstattet dem Kläger dessen notwendige außergerichtliche Kosten zu vier Fünfteln.
III. Die Revision wird nicht zugelassen.

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